Wir befinden uns im Winter 2022. Corona bestimmt seit Monaten, wie wir leben. Die Erwachsenen streiten sich darüber, was wahr ist und was richtig, die Jüngeren jedoch müssen damit einfach klarkommen. Dabei wollen doch alle einfach nur gesund bleiben und möglichst schnell zurück zu alten Freiheiten. In ehrlichen Worten schildern zwei Schülerinnen – eine in der Schule, die andere in Quarantäne – entlang eines normalen Tages, dass es die kleinen Dinge sind, die unsere Welt gerade auf den Kopf stellen.
Um 6.10 Uhr klingelt mein Wecker. Aufstehen fällt mir sehr schwer vor allem so früh am Morgen. Um 6.50 Uhr laufe ich los zur Bushaltestelle. Mein Bus kommt um 7 Uhr. Am meisten freue ich mich auf meine Gang, meine drei (in dem Fall zwei) Freundinnen, mit denen ich alles teile. Der Unterricht ist für mich jedoch etwas, auf das ich mich eher weniger freue.
Ich wache gegen halb neun auf und strecke mich erst mal. Ausschlafen ist echt eines der schönsten Dinge die es gibt.
In der ersten Pause spazieren meine Freunde und ich immer um den Sportplatz herum. Wie sonst ist es nicht, da eine von uns die nächsten zwei Wochen fehlt.
Ich gehe Frühstücken und lass meinen Schlafanzug erst mal an. Ich sitze alleine am Esstisch, da meine Eltern arbeiten und meine Geschwister in der Schule sind. Mir ist langweilig. Normalerweise besprechen wir immer zu viert unseren Tag. Das fällt jetzt leider aus.
Mit der Maske im Unterricht zu sitzen ist für niemanden schön, dennoch trage ich sie richtig, da ich mich nicht infizieren möchte. Die Maske heißt doch auch Mund- und Nasenschutz! Warum hängen so viele Masken unter der Nase? Die Themen im Unterricht sind für mich heute gut zu verstehen, dennoch langweile ich mich. Aber was soll man machen …
Nach dem Frühstück gehe ich wieder in mein Zimmer und mach‘ erst mal was an meinem Handy. Videos anschauen, Chatten geht nicht, sind ja alle in der Schule. Die Unterlagen für die Schule werden mir erst am Nachmittag geschickt.
Der Sportunterricht in der Schule macht einerseits Spaß, er ist andererseits aber oft auch sehr anstrengend. In meiner Freizeit würde ich eigentlich Training haben, wenn es nicht wegen Corona ständig ausfallen würde und wenn ich wieder Training habe, wollen meine Trainer was sehen. Ich würde auch zu Hause etwas machen, aber ich habe leider keine Geräte dafür. Ich plane aber mit einer Freundin meiner Mutter und meinen Eltern wenigstens etwas Krafttraining zu machen – immerhin etwas.
Mein Sportprogramm fällt komplett aus. Anstelle von Sport schaue ich ein Film nach dem anderen. Ich bin sehr faul, da ich auch nicht viel machen kann. Ich habe auch nicht wirklich vor, Sport zu machen, und auch kein schlechtes Gewissen deswegen. Sonst mache ich sehr viel Sport und freue mich auch wieder auf mein Training und andere Sportarten – wann das sein wird, weiß ich allerdings nicht.
Nach der Schule fahre ich mit dem Bus wieder nach Hause. Ich bin ungefähr 45 Minuten unterwegs. Während der Fahrt quatsche ich viel mit Freunden, die denselben Bus wie ich nehmen. Uns allen ist wichtig, dass alle die Masken richtig tragen. Immer wieder steigen Leute ein, denen ihre Maske egal ist. Ich fahre aber nicht jeden Tag Bus. Manchmal, wenn ich Termine oder freizeitliche Hobbys habe (wenn sie nicht ausfallen), werde ich von der Schule abgeholt.
Am frühen Nachmittag esse ich etwas zum Mittag. Danach gehe ich in mein Zimmer und ich fange langsam an, mich um meine Schulsachen zu kümmern. Bevor ich mit der Schule anfange, schreibe ich meine Freunde an und quatsche ausgiebig mit ihnen.
Wenn ich nach Hause komme, fange ich oft nicht direkt mit den Hausaufgaben an, sondern bin erst noch am Handy. Am liebsten schaue ich mir Videos an oder chatte mit Freunden. Wenn ich dann aber anfange, geht es je nach Menge unterschiedlich schnell.
Ich schreibe meine Freunde und Lehrer an und frage nach den Unterlagen. Danach erledige ich alles, was ich aufbekommen habe. Naja fast alles. Manche Hausaufgaben fallen mir schwer, da niemand sie mir erklären kann. Dann mache ich sie entweder nicht oder ich versuche es am nächsten Tag noch einmal.
Ich treffe mich trotz Pandemie sehr gerne mit meiner besten Freundin nach der Schule. Manchmal schauen wir einen Film, gehen zu Starbucks oder wir chillen einfach nur bei einer von uns.
Meine Freunde kann ich ja leider nicht sehen und auch sonst keinen. Den Rest des Nachmittags verbringe ich in meinem Zimmer. Ich denke viele Leute, die auch in Quarantäne sind, vermissen ihre Freunde. Auch ich vermisse meine Freunde sehr. 14 Tage ohne sie sind eine sehr lange Zeit.
Ich gehe gegen 21.30 Uhr ins Bett, da ich so sonst morgens nicht aus dem Bett komme. Ich freue mich auf den nächsten Tag, da ich meine Freunde wiedersehen kann und ehrlicherweise ist der Unterricht auch nicht ganz so langweilig wie in der Grundschule.
Am Abend gehe ich meist spät ins Bett und habe Langeweile. Ich freue mich zwar schon irgendwie darauf, morgen wieder länger ausschlafen zu können, andererseits wird mich am nächsten Morgen auch nichts Neues erwarten. Durch Corona fehlt es mir, meine Freunde ohne Angst oder überhaupt wieder umarmen zu dürfen/können. Was mir in der Zeit echt gefehlt hat waren meine Freunde. Es war toll, mal wieder länger auszuschlafen, aber zwei Wochen ohne meine Freunde waren echt doof.
die Monologe geschrieben von mk & in